Pelle ist jedenfalls ein ganz mutiger Hund. Flatternde oder schlagende Segel machen ihm absolut nichts aus. Mein Boot hat eine Segelfläche von 7,5 m², also viel Segel, und das könnte einen Labrador beeindrucken. Tut es aber nicht, und es ist schon manchmal lustig, dass Pelle einfach liegen bleibt, wenn ich die Segel aufrolle. Dann kann es passieren, dass ich Pelle mal kurz unter dem Segel begrabe, und es kümmert ihn überhaupt nicht. Als er das erste Mal am Boot war, war er kurz skeptisch und musste erst mal gucken, was das nun alles ist. Mittlerweile hat er sich aber so fantastisch eingelebt, dass ich ganz begeistert bin. Er liegt entspannt auf dem auch mal etwas schaukelnden Steg und läuft super über die Gitterbrücke, die für Hundepfoten bestimmt nicht angenehm ist. Der Steg wird natürlich auch jedes Mal darauf kontrolliert, ob die Möwen nicht vielleicht ein Stück Fisch am frühen Morgen haben liegen lassen. Nebenbei hat er auch schon einem Angler ein Stück Brot geklaut, welches dieser unbeaufsichtigt auf dem Steg hatte liegen lassen. Pelle ist halt ein Labrador – verfressen ohne Ende. Die Kommandos befolgt er gut, es sei denn, etwas zu fressen ist im Spiel.
Also, „Segelhund“ ist er auf alle Fälle schon mal. Runtergefallene Leinen hebt er gern auf, hat die Ruhe weg, auch wenn der Steg schaukelt und die Wellen ihn nass spritzen. Wenn ich mit dem Boot auf dem Wasser bin, findet er das nicht ganz so toll. Wenn jemand da ist und auf ihn achtet, liegt er oft neben dem Rollstuhl und wartet, bis ich wieder anlege, oder er lässt sich von seinen Lieblingsmenschen hier ablenken. Manchmal muss er auch mal für 2 Stunden mit Kauknochen ins Büro, wenn es gar nicht anders geht. Leider passt Pelle nicht mit in mein Boot. Es ist einfach zu eng, und da ich mit Pinne vor dem Bauch steuere statt mit einer Fußsteuerung, ist noch weniger Platz im Boot. Schade eigentlich, ich könnte es mir gut vorstellen, dass Pelle mit von der Partie ist.
Ich bin mittlerweile begeisterte SUP-Fahrerin (bei mir Sit-up-Paddling), und auch Pelle sollte mit aufs Board. Erst war er ein bisschen skeptisch, setzte sich aber brav drauf. Mit ein paar Keksen habe ich ihm die Entscheidung auch wirklich leicht gemacht. Bei den ersten Touren war er noch ein bisschen unsicher und hatte die Sache mit dem Gleichgewicht noch nicht so raus. Mittlerweile ist er der Erste, der auf dem Brett ist, wenn es losgehen soll. Er liebt es jetzt mitzufahren. Manchmal döst er auf dem Brett, während seine Rute im Wasser hängt, und lässt sich durch die Gegend paddeln. Oft beobachtet er auch die Wasservögel. Am lustigsten ist es, wenn er wie eine Galionsfigur vorne auf dem Brett steht und den Blick schweifen lässt. Seine Beschäftigung nebenbei ist dann Treibgut rausfischen. So hat er schon einen Apfel während der Fahrt aufs Brett befördert und auch ein Stück Styropor.
Wenn wir es uns ganz besonders gut gehen lassen, paddeln wir zur Räucherei und werden direkt am SUP bedient. Ich bekomme ein Fischbrötchen, und für Pelle gibt’s immer ein paar geräucherte Sprotten. Unsere Paddeltouren werden immer ausgedehnter, und es macht Spaß mit ihm auf dem Brett. Freiwillig springt Pelle übrigens nicht vom SUP-Board ins Wasser, was auch ganz gut so ist. Aber es ist schon passiert, dass er sich ungeschickt drehte und abrutschte. In letzter Zeit aber immer seltener. Er lernt dazu! Zur Sicherheit trägt Pelle eine Schwimmweste, weil der Weg zum Ufer doch mal weit sein kann oder Spundwände verhindern, dass er leicht aus dem Wasser kommt. Außerdem ist Pelle mit einem Tracker ausgestattet. Falls er mal verloren geht und an Land schwimmt, kann ich ihm ja nicht folgen. Aber so kann ich online gucken, wo er ist, und ihn ggf. selbst abholen oder abholen lassen. Ich kann mir zwar im Moment nicht vorstellen, dass so was mal passiert, aber man weiß ja nie. Gleiches trägt er natürlich auch, wenn er im Motorboot mitfährt. Ganz nebenbei erfährt man durch die Tracker-App, wie aktiv der eigene Hund ist.
Im Juni habe ich auch liebe Freunde an der Ostsee bei Rostock besucht. Pelle war natürlich mit dabei und hatte viel Spaß am Strand und machte außerdem Bekanntschaft mit Salzwasser.
Andere Freunde machten Urlaub an der Müritz, und auch hier war ich mit Pelle zu Besuch. So badeten wir zur Abwechslung mal in der Müritz und nicht nur im Plauer See.
Also, Pelle ist schon ein „Seehund“, er fühlt sich total wohl hier, und die Hundestrände werden eigentlich jeden Tag bei einer Gassi-Runde von uns besucht. Er geht sehr gern ins Wasser, ist allerdings nicht so der freiwillige Schwimmer. Das kommt mir beim SUP ein bisschen zugute, er würde nie freiwillig abspringen. Aber das ist auch gut so.
Auch in Plau am See funktionieren die Restaurantbesuche mit ihm super. Morgens holen wir oft gemeinsam Brötchen, und in der Apotheke hat er hier auch schon einen sehr guten Eindruck hinterlassen.
Bis bald
Kerstin & Pelle