Pelle hat mich im Februar zu einem Vortrag über eine Fahrradreise in Südamerika begleitet. Während ich schon im Geiste mit dem Handbike durch Südamerika kurbelte, hat ihn der Vortrag eher gelangweilt. Das meiste hat er verpennt. Ganz entspannt lag er an meiner Seite und schlief. Zum Ende merkte man, er hat jetzt nicht wirklich Lust, noch länger zu bleiben, aber er verhielt sich trotzdem unauffällig und ruhig. Ein bisschen stolz war ich auf ihn, denn dies war die erste größere kulturelle Veranstaltung, bei der er mit war und „funktionieren“ musste. Zugegebenermaßen überschaubar, aber ich glaube, Pelle ist es egal, wo er sich angemessen verhalten muss. Vielleicht bringe ich es ja, ihn auch mal nach Hamburg ins Schauspielhaus mitzunehmen.
Spannend war es auch während der Tage mit Sturmtief „Sabine“ und den anschließenden Stürmen. Hier bei uns war es ziemlich heftig. Mit fliegenden Ohren haben wir unseren geliebten Wald gemieden und sind auf Spazierwege außerhalb des Waldes ausgewichen. „Sabine & Co“ haben ziemlich gewütet, Pelle und ich mussten unsere gewohnten und lieb gewonnenen Gassirunden etwas umstellen, weil umgestürzte Bäume einige Wege blockieren. Da ist mit Rollstuhl und Handbike nichts zu machen.
Differenzen haben wir nur, wenn „Herr Hund“ seiner Meinung nach etwas sehr Leckeres gefunden hat. Was lecker ist, darüber gehen die Meinungen von Mensch und Hund ja sehr weit auseinander. Wenn er „dran“ ist, habe ich keine Chance. Ich kann keine 5 Meter daneben stehen und einen lautstarken „Tanz“ im Rolli aufführen, es nützt nichts. Er schluckt, schaut mich freudestrahlend an und kommt dann ganz gehorsam zu mir.
Immer schön vorausschauend sein, so mein Motto. Das klappt in der Stadt sehr gut, da sehe ich halt mehr, im Wald klappt es nicht so gut. Immerhin, auch ich merke mir, wo „etwas“ war, und bin beim nächsten Spaziergang reaktionsschneller als Pelle, wenn wir daran vorbeigehen. So klappt es im Großen und Ganzen gut.
Ob ich es noch schaffe, ihn verbal dazu zu bringen, das leckere „Corpus Delicti“ fallen zu lassen, um dann von mir etwas viel Besseres zu bekommen? Wir arbeiten daran. Aber ist das überhaupt zu schaffen bei einem so verfressenen Labrador?
Immer wieder schön ist es, wenn Pelle mich nach Hamburg begleitet. Er ist so herrlich gelassen zwischen den vielen Menschen, ich kann ihn ablegen wo ich will, und er bleibt. Einfach toll. Hier meine Lieblings-Shoppingfotos aus dem Februar, Pelle in der Europa Passage, im Thalia Buchhaus und in der Spitalerstraße. Cooler Hund.
Ende Februar stand Pelles Überprüfung an. Mit zwei lieben Freundinnen machte ich mich auf nach Laufen, und wir wohnten fast eine Woche im Kapuzinerhof. Pelle war bei seiner Überprüfung richtig gut! Hias war zufrieden, und ich freute mich sehr, dass alles geklappt hat. Erschwerend war allerdings, dass mir unterwegs auf dem Weg vom Kapuzinerhof zur Promenade in Oberndorf ein großer Teil meiner Hundekekse aus der Jackentasche gefallen war. Ich war mit dem Handbike unterwegs, und der Weg war etwas holperig. Gottseidank klappte auch so alles gut, und ein paar Kekse waren für besondere Leistungen auch noch da. Ich musste nur selbst cool bleiben. Es klappte aber alles.
Wenn man als Nordlicht so dicht an den Alpen ist, muss man unbedingt mal auf einen hohen Berg mit Schnee. So ist zumindest meine Devise. Bobfahren in Berchtesgaden hat leider nicht geklappt – dort fand ein Weltcuprennen statt –, und Snowmobilfahren war mangels Schnee leider auch nicht möglich. Wir fuhren mit der Seilbahn auf den 1784 m hohen Jenner. Es hat großen Spaß gemacht, und Pelle war in der Gondel total entspannt. Sein Kopf lag auf auf dem Handbike-Akku, während die Landschaft an ihm vorbeizog. Ich hatte das Gefühl, dass er das nicht zum ersten Mal macht. Oben angekommen, genossen wir einen Kaffee draußen in der Sonne. Ich hatte gehofft, Pelle könnte dort mit mir ein wenig im Schnee toben, allerdings gab es oben keine Spazierwege, die noch einigermaßen handbiketauglich gewesen wären. Es war einfach zu steil, da halfen auch keine Spikes.
Vom Schnee hatten wir allerdings noch nicht genug. Am nächsten Tag ging es auf den Gaisberg bei Salzburg. Auf ca. 1000 m fuhren wir diesmal mit dem Auto. Hier war es toll für Pelle und für mich. Wir hatten viel Spaß im Schnee.
Salzburg haben wir natürlich auch ausgiebig erkundet. Ein bisschen Sightseeing, so waren wir auf der Festung, in der Getreidegasse etc. Eine Shoppingtour im Europark sowie im Outlet-Center durfte natürlich auch nicht fehlen. Superschön war natürlich auch unser Besuch auf dem Hundehof. Pelle war ganz aufgeregt und hat sich so gefreut, wieder mal dort zu sein und die aktuellen Hunde kennenzulernen – und ich natürlich auch! Hier noch ein paar Schnappschüsse. Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte.
Bis bald, Kerstin & Pelle